Einige haben die Frage «Was macht ihr eigentlich den ganzen Tag?» direkt gestellt. Nun, neben Routenplanung, Seewetter-Analyse, Segeln, Besichtigungen, Kontakte pflegen, Freizeit … fallen viele Arbeiten wie zu Hause an.
Hier werden Jeans zu Shorts.
Dieses Tischtuch ist massgeschneidert und fliegt beim nächsten Luftstoss nicht mehr davon.
Bei einem neuen Boot sollte dies nicht sein. Es gibt aber Gelcoat-Schäden, die fotografiert, dokumentiert und eingereicht werden müssen. Die kleinen Risse sieht man je nach Sonnenlicht kaum.
Reinigung der Pantry.
Alle 250 h steht bei beiden Motoren und Saildrives ein Service an. Foto: Wasserpumpe mit Impeller
Die Checkliste «Einwintern» umfasst über 40 Punkte. Bendi überprüft und reinigt die Bilge.
Anker und 70 m Ankerkette werden mit Bürste und Süsswasser gereinigt und verstaut. Auch zu zweit eine mehrstündige Arbeit.
Der LazyBag muss wegen ein paar kleinen Löchern und einem ausgerissenen Bändsel zum Segelmacher. Dies bedeutet: Windstillen Tag abwarten, Grosssegel hochziehen, LazyBag demontieren, Provisorium mit Bändseln und 6×3 m Blache montieren, Segel einpacken. Drei Wochen später wird alles wieder de- bzw. montiert.
Mein BROMPTON hat ein Problem mit der Gangschaltung und kein Velohändler weit und breit. Die Lösung bringt ein YouTube-Video. Gangschaltung auseinandernehmen, am richtigen Ort etwas Schmirgeltuch ansetzen und schon funktionierts.
Die Einrichtungen auf dem Schiff erlauben ein Kochen fast wie zu Hause. Die Produkte kaufen wir bei Mercadona, Lidl oder kleinen Lebensmittelgeschäften.
Frühstück: An den Wochentagen in der Regel ein Birchermüesli, an den Wochenenden Butter, Konfitüre, Käse und Brot.
Um die Mittagszeit gibt es eine Zwischenverpflegung, die ab und zu mit
einem Grieschöpfli à la Bendi – natürlich mit viel Sirup – versüsst wird.
Bei der Fahrt durch die Alboran Sea queren wir eine «Schifffahrtsstrasse». Wir sind unter Segel. Ein Tanker teilt uns frühzeitig durch Schallsignal mit, dass er seinen Kurs nach Steuerbord ändern und uns achtern (hinten) passieren wird, eine grosszügige Geste.
Unter der Steuerbord-Saling ist die Gastlandflagge zu führen. Zwischen Melilla (Spanien) und Saidia (Marokko) ist somit ein Flaggenwechsel Pflicht.
Die Q-Flagge (gelb) wird zusätzlich beim erstmaligen Einlaufen in ein Land gesetzt.
Hier sind wir auf dem Rückweg von Saidia nach Melilla.
Seit Premià de Mar ist unser Windex (Windrichtungsanzeiger) defekt. War es ein Kormoran, der den Pfeil abgebrochen hat? Erst in Mahõn haben wir Ersatz gefunden.
Wer von uns ist im Masttop auf gut 21 Meter über Meer ?
Walter ist noch unten, dafür kurbelt er an der Winsch. Nach minutiöser Vorbereitung auf Deck ersetzt Bendi den Windex 15 mit Erfolg und schiesst dieses Foto.
Andere Arbeiten an Bord spielen sich in weniger luftiger Höhe ab, so dass immer eine unserer Putzfeen wirken kann.
Wäsche trocknen im Schnellgang:
Nach 3 Stunden mit viel Sonne und Wind ist die Wäsche wieder sauber im Schrank.
Am 15. Mai 2018 findet die Übergabe des Bootes statt. Nach der zweistündigen Einführung brummt uns der Kopf. Zum Glück hat es im Salon eine Schachtel voller Handbücher und Anleitungen, uff!
In den folgenden zwei Wochen bereiten wir das Boot für die Langfahrt vor. Dabei setzen wir den Windgaker ein erstes Mal.
Am 2. März 2018 besichtigen wir die Werft in Belleville FR. Der dreistündige Besuch mit kompetenter Führung ist interessant und vertrauensbildend zugleich.
Eindrücklich ist auch die Art und Weise wie ein Katamaran nach Les Sables-d’Olonne transportiert wird.